Pflege zu Hause: Welche finanziellen Förderungen gibt es?
Die Pflege zu Hause ist für viele Familien die bevorzugte Wahl, da sie pflegebedürftigen Personen ermöglicht, in ihrer gewohnten Umgebung zu bleiben. Doch diese Form der Pflege kann auch finanzielle Herausforderungen mit sich bringen. Zum Glück gibt es in Österreich verschiedene Fördermodelle, die speziell auf die 24-Stunden-Betreuung ausgerichtet sind. In diesem Artikel erfahren Sie, welche finanziellen Unterstützungen Ihnen zur Verfügung stehen und welche Voraussetzungen dafür erfüllt sein müssen.
1. Die 24-Stunden-Betreuung in Österreich
Im Jahr 2007 hat das Sozialministerium die gesetzlichen Rahmenbedingungen für eine qualitätsgesicherte 24-Stunden-Betreuung geschaffen. Seitdem gibt es auch ein Fördermodell, das pflegebedürftige Personen und deren Familien finanziell entlastet. Die Betreuung kann entweder durch selbstständig oder unselbstständig tätige Betreuungspersonen erfolgen. Die Beschäftigung und Förderung dieser Betreuungspersonen unterliegt den Bestimmungen des Hausbetreuungsgesetzes.
Mehr dazu finden Sie auf der offiziellen Seite des Sozialministeriums zur 24-Stunden-Betreuung.
2. Höhe der Förderung
Die Förderung, die im Rahmen der 24-Stunden-Betreuung zur Verfügung steht, variiert je nach Art der Beschäftigung der Betreuungspersonen:
- **Selbstständig tätige Betreuungspersonen**: Hier beträgt die Förderung maximal 800 Euro pro Monat, wenn zwei Betreuungspersonen beschäftigt werden.
- **Unselbstständig tätige Betreuungspersonen**: Bei der Beschäftigung von zwei unselbstständig tätigen Betreuungspersonen beträgt der Zuschuss maximal 1.600 Euro pro Monat.
Diese Förderungen werden aus dem Unterstützungsfonds für Menschen mit Behinderung gewährt und sind ab Pflegestufe 3 gemäß dem Bundespflegegeldgesetz verfügbar.
3. Voraussetzungen für die Förderung
Damit Sie die Förderung für die 24-Stunden-Betreuung in Anspruch nehmen können, müssen einige Voraussetzungen erfüllt sein:
- Die pflegebedürftige Person muss **Pflegegeld ab Stufe 3** erhalten.
- Es muss ein **Bedarf für eine bis zu 24-Stunden-Betreuung** bestehen.
- Die Betreuungsperson muss entweder über eine **theoretische Ausbildung** verfügen, die der Ausbildung einer Heimhilfe entspricht, oder seit mindestens sechs Monaten eine sachgerechte Betreuung durchgeführt haben.
- Eine **fachspezifische Ermächtigung** (Delegation) für pflegerische Tätigkeiten ist ebenfalls eine Alternative.
4. Einkommensgrenzen und finanzielle Bedingungen
Für die Bewilligung der Förderung wird auch das Einkommen der pflegebedürftigen Person berücksichtigt. Die Einkommensgrenze liegt bei 2.500 Euro netto pro Monat. Dabei bleiben Leistungen wie Pflegegeld, Familienbeihilfe, Kinderbetreuungsgeld und Wohnbeihilfe unberücksichtigt. Wichtig ist, dass diese Förderung unabhängig vom Vermögen der pflegebedürftigen Person gewährt wird.
Für unterhaltsberechtigte Angehörige erhöht sich die Einkommensgrenze um 400 Euro pro Person, bzw. um 600 Euro für unterhaltsberechtigte Angehörige mit Behinderung.
5. Wo kann man die Förderung beantragen?
Die erste Anlaufstelle für Fragen zur 24-Stunden-Betreuung und die Antragstellung für Förderungen ist das **Sozialministeriumservice** mit seinen neun Landesstellen. Hier können Sie sich ausführlich beraten lassen und die notwendigen Unterlagen für die Antragsstellung erhalten. Es ist wichtig, dass die Anträge vollständig und korrekt eingereicht werden, um Verzögerungen zu vermeiden.
Weitere Informationen und die Broschüre „24-Stunden-Betreuung zu Hause – Ein Überblick“ finden Sie auf der offiziellen Seite des Sozialministeriums.
Fazit: Finanzielle Unterstützung für die Pflege zu Hause
Die Pflege zu Hause bietet viele Vorteile, aber sie kann auch finanziell belastend sein. Zum Glück gibt es in Österreich umfassende Fördermodelle, die pflegebedürftigen Personen und ihren Familien finanzielle Unterstützung bieten. Bei pflegenest.at kümmern wir uns um alle notwendigen Schritte, damit Sie die Ihnen zustehenden Förderungen erhalten. Wir unterstützen Sie nicht nur bei der Organisation der 24-Stunden-Pflege, sondern auch bei der Beantragung aller möglichen Förderungen.
Wenn Sie mehr über die 24-Stunden-Pflege zu Hause erfahren möchten, lesen Sie hier.